FINDLINGE
Immer wieder begegnen wir auf unseren Wegen im Land Brandenburg, aber auch viel weiter im Norddeutschen Flach- und Hügelland, ob an der Ostseeküste oder in der Umgebung von Leipzig, größeren Steinen, sogenannten Findlingen. Es sind größere oder auffällige Gesteinsblöcke, auch bezeichnet als erratische Blöcke (von errare = irren, herumirren) oder Geschiebe.
Als Geschiebe bezeichnet man die von den Gletschern des Eiszeitalters aus ihren Ursprungsgebieten im Norden und unterwegs aufgenommenen und nach Süden "geschobenen" und beim Abtauen abgelagerten kleineren und größeren Gesteinsbruchstücke. Wir kennen sie eher unter dem Namen Feldstein, eine übliche Bezeichnung für die von den Ackerflächen abgesammelten Geschiebe. Solche aufgesammelten und an den Ackergrenzen zu Steinhaufen und -wällen abgelegten Feldsteine sind oft besondere Biotope und Lebensräume für Kleinsäuger und Kriechtiere. Sie stehen ebenso wie die Großfindlinge unter Naturschutz und dürfen nicht abgetragen werden.
REICHE GEGEND FÜR FINDLINGE RUND UM DEN SEDDINER SEE
Solche Haufen und Wälle aus Findlingen und Feldsteinen aus älteren Zeiten der Feldwirtschaft finden sich recht zahlreich an den Waldrändern mehrere Kilometer südlich des Seddiner Sees in dem Gebiet zwischen Schiunkendorf, Zauchwitz und Stücken. Diese Gegend war und ist reich an Geschieben, besonders auch an großen Geschieben. Hier wurden bereits vor über 150 Jahren Steine in großen Mengen gegraben, gesammelt, geschlagen und auch gesprengt, um sie dann für die verschiedenen Zwecke zum Bauen oder als Pflasterung zu nutzen.Die Findlinge und Feldsteine im Findlingsgarten Seddiner See stammen zum überwiegenden Teil ebenfalls aus dieser Gegend und zwar aus der jetzigen landwirtschaftlichen Nutzung, dem Spargelanbau. Daß immer wieder Feldsteine und größere Geschiebeblöcke ausgegraben werden, hat verschiedene Ursachen.Nicht daß die Feldsteine "wachsen", sie können nur kleiner werden, aber erstens kommen immer noch neue Flächen hinzu für den Anbau des berühmten Beelitzer Spargels, zweitens greift die Bearbeitung fürden Anbau des Spargels recht tief in den Boden, drittens wird durch den Regen stetig etwas von den höheren Lagen in die Niederungen gespült und viertens werden die Steine bei starkem Frostwechsel in den Wintermonaten allmählich in die obere Lage des Bodens gedrückt.